Interview mit Martin Flügel

Rund Drei Viertel der Menschen in der Schweiz wohnen in urbanen Gebieten auf engem Raum. Diese Lebensräume sind - mit Blick auf das Konzept von «Smart Cities» - besonders im Wandel und überproportional von der Digitalisierung betroffen.

Wie sehen Sie diese Entwicklung? Wie schlägt sich hier die Schweiz, auch im internationalen Vergleich?

Smart-City-Aktivitäten nehmen laufend zu. Die Mehrheit der Städte hat Projekte angestossen, erarbeitet eine Smart-City-Strategie oder schafft Smart-City-Stellen in der Verwaltung. Besonders hoch im Kurs sind die Teilbereiche «Smart Environment», «Smart People» und «Smart Living». Sie behandeln - kurz zusammengefasst – die ökologisch nachhaltige Entwicklung der städtischen Umgebung, nutzen und fördern die Ressourcen der Einwohner:innen und begünstigen ein sicheres und gesundes Leben.

Mittels technologischer Innovation und datengestützter Entscheidungsfindung können sicherere, effizientere und widerstandsfähigere Gemeinschaften geschaffen werden. Die Abhängigkeit von computergesteuerten Systemen hat aber auch Schattenseiten: Insbesondere die Vernetzung von OT-Systemen (Steuerungs- und Überwachungssysteme) mit Smart-City Infrastrukturen und IoT-Geräten erhöht die Angriffsfläche im Cyberraum. So können beispielsweise Kriminelle und staatliche Akteure anfällige Systeme ausnutzen und gezielt angreifen.

Wie gehen die Schweizer Städte mit diesem Risiko um?

Städte sind ein beliebtes Ziel von Cyber-Kriminellen, weshalb die -Sicherheit eine enorm wichtige Rolle einnimmt. Die Verantwortlichen sensibilisieren laufend die Mitarbeitenden, verfassen Krisenkonzepte und müssen im Falle eines Cyberangriffes schnell handeln.

In unseren hypervernetzten Städten herrscht eine permanente Interaktion zwischen städtischer Infrastruktur, Menschen, Prozessen und Geräten.

Wo sehen Sie hier die Verantwortung der Schweizer Städte, damit das Vertrauen der Menschen und Wirtschaft in die öffentliche Infrastruktur auch zukünftig hoch bleibt?

Zum einen müssen die Städte dafür sorgen, dass ihre smarten Angebote der Bevölkerung einen Mehrwert bieten, sie qualitativ hochstehend sowie sicher sind. Zum anderen müssen sie transparent über die Risiken kommunizieren und informieren.

Martin Flügel

Direktor Schweizerischer Städteverband SSV

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