Interview mit Elisa Torres

Was müsste sich in der Welt der Cybersicherheit ändern, damit sich mehr Frauen im Kampf gegen die Cyberkriminalität engagieren?

Ich glaube, dass es entscheidend ist, Bildungsinitiativen zu ergreifen, um Frauen und Mädchen frühzeitig in MINT-Fächern (Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik) zu fördern. So können sie ein Interesse entwickeln und das unglaubliche Potenzial erkennen, das in ihnen steckt, insbesondere in der Technologie und in Bereichen wie der Cybersicherheit, die für eine sicherere Gesellschaft notwendig sind. Es ist auch wichtig, ein integratives Arbeitsumfeld zu schaffen und vielfältige Teams zu fördern, unabhängig vom Geschlecht. Dazu muss eine geschlechtsunabhängige Entlöhnung angestrebt werden.

Sie sind ein gefeiertes Vorbild für junge Frauen, die ihre Zukunft im Quantencomputing sehen. Welchen Rat möchten Sie den jungen Frauen von heute geben, wie sie erfolgreich in diesem Bereich Fuss fassen können?

Ich würde junge Frauen ermutigen, ihre Neugierde zu kultivieren und über ihre Komfortzone hinauszugehen. Heute stehen uns über digitale Plattformen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung. Ich würde vorschlagen, dass sie sich Programmiervideos ansehen und sie dazu ermutigen, gemeinsam die eigene Cybersicherheit zusammen mit ihren Freunden zu erkunden, um sich gegenseitig zu unterstützen und zu motivieren.

Was würden Sie gerne mit Girls in Quantum in den nächsten 10 Jahren erreicht haben?

Ich strebe an, Girls in Quantum zu einer der führenden Lernplattformen für neue Technologien wie Quantencomputing zu machen. Wir wollen nicht nur Beschäftigungs- und Bildungsmöglichkeiten bieten, sondern auch mit externen Einrichtungen zusammenarbeiten, um Stipendien zu vergeben. Technologie hilft uns nicht nur bei der Lösung von Alltagsproblemen, sie kann auch Lücken schliessen, und genau das ist es, was wir mit Girls in Quantum erreichen wollen. Unser Ziel ist es, unsere Reichweite auf Regionen auszudehnen, die wir bisher noch nicht erreicht haben, mehr als 50 Länder zu erreichen und mehr als 50’000 Schüler:innen, insbesondere Mädchen, zu helfen. Derzeit erreichen wir mehr als 3’000 Schüler:innen aus 21 Ländern. Mit der richtigen Motivation und Unterstützung hoffen wir, unser Ziel in den nächsten 10 Jahren zu erreichen.

Elisa Torres

Gründerin & CEO von Girls in Quantum

Swiss Cyber Security Days
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